Le ministre des Finances, Luc Frieden, au sujet de la quote-part du Luxembourg au plan d'aide financière à la Grèce

Dani Schumacher: Herr Frieden, die Euroländer und der IWF stellen Griechenland Kredite in Höhe von 110 Milliarden Euro zur Verfügung. Welchen Beitrag wird Luxemburg leisten?

Luc Frieden: Luxemburg ist eins von 16 Euroländern und jedes Land der Eurozone wird seinen Beitrag leisten. Die Höhe dieses Beitrags rechnet sich anteilsmäßig an dem Betrag, den das Land am Kapital der europäischen Zentralbank hält. Luxemburg wird im ersten Jahr Kredite in Höhe von 75 Millionen Euro zur Verfügung stellen, in den beiden darauf folgenden Jahren fallen dann noch einmal 125 Millionen Euro an. Insgesamt beläuft sich der Kredit, den das Großherzogtum Griechenland zur Verfügung stellen wird, also auf knapp 200 Millionen Euro. Es handelt sich dabei um eine maximale Summe, wenn Griechenland früher wieder auf die Füße kommen sollte, und sich wieder auf den Finanzmärkten mit Kapital versorgen kann, muss es die Summe nicht vollständig abrufen. Aber wie gesagt, es handelt sich um ein Darlehen, das Athen mit Zinsen zurückbezahlen muss. Der Zinssatz für den Kredit liegt übrigens bei etwa fünf Prozent.

Dani Schumacher: Wird der luxemburgische Beitrag zur Rettung Griechenlands sich auf das Sparpaket auswirken, das die Regierung selbst schnüren muss?

Luc Frieden: Es ist in der Tat ein schlechter Zeitpunkt, einem Dritten Geld zu leihen, weil alle Euroländer im Moment selbst sparen müssen. Die Rettungsaktion ist aber ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Eurozone. Indem wir Griechenland helfen, helfen wir indirekt auch uns selbst. Der luxemburgische Beitrag am Rettungspaket hat aber keinen direkten Impakt auf unser eigenes Sparprogramm. Es wird keinen direkten Niederschlag auf das Budget haben, weil wir das Geld leihen werden und weil Griechenland den Kredit mit Zinsen zurückzahlen muss. Zudem ist der Zinssatz der Griechen höher, als der Zinssatz, den wir zahlen müssen. Die Aktion wird sich allerdings auf die Gesamtverschuldung unseres Landes niederschlagen.

Dani Schumacher: Was passiert, wenn die 110 Milliarden Euro nicht ausreichen, wenn andere Länder wie Portugal oder Spanien ebenfalls abrutschen?

Luc Frieden: Es gibt zwei Lektionen, die wir aus der Krise mit Griechenland ziehen müssen. Zum einen müssen wir in der Eurozone strengere Kriterien anwenden, damit es in Zukunft nicht mehr möglich ist, ein so hohes Staatsdefizit anzuhäufen. Wir brauchen ein einheitliches europäisches Instrument, um aktiv zu werden. Wir brauchen deshalb eine generelle Debatte über europäische Hilfsmaßnahmen, die bislang nicht vorgesehen sind. Der Vertrag muss in diesem Punkt nachgebessert werden.

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